Quintfall Sequenz in moll

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Einleitung zur Quintfall-Sequenz

Die Quintfall-Sequenz ist eine der wichtigsten harmonischen Bewegungen in der Musik. Sie beschreibt eine Abfolge von Akkorden, bei der jeder Akkord eine Quinte tiefer liegt als der vorherige. Diese Sequenz ist besonders im Jazz, aber auch in der Klassik und Popmusik weit verbreitet.

Tonale vs. reale Quintfall-Sequenz

Es gibt zwei Hauptarten der Quintfall-Sequenz:

  • Tonale Quintfall-Sequenz: Hier wird die melodische Moll-Tonleiter verwendet, wodurch z. B. in A-Moll das G zum G# (Gis) wird. Dadurch entsteht eine logische Verbindung der Akkorde im harmonischen Kontext.
  • Reale Quintfall-Sequenz: Diese folgt der reinen Quintabwärts-Bewegung, wodurch z. B. in A-Moll anstelle von E7 ein Em-Akkord gespielt wird.

 

Bewusstsein für die Tonart

Es ist entscheidend, sich der Tonart bewusst zu sein, in der man spielt. So kann man die richtigen Akkorde aus der Quintfall-Tabelle ableiten und sicher improvisieren (siehe Tabelle)

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Wie findet man die nächste Quinte?

Der nächste Quintschritt ergibt sich durch das Abwärtsgehen in der Quintenreihe. Alternativ kann man eine Quarte aufwärts spielen, da Quinte abwärts und Quarte aufwärts zusammen eine Oktave ergeben.

Beispiel:

  • Quinte abwärts: C F B E A
  • Quarte aufwärts: C F B E A

Beide Wege führen zur gleichen Akkordfolge in einer Quintfall-Sequenz.

Zusammenhang zwischen Tonvorrat und Quintfall

Jede Tonart hat einen bestimmten Tonvorrat (z. B. die Töne der A-Moll-Tonleiter). Die Akkorde der Quintfall-Sequenz basieren auf diesen Tönen und
bieten eine harmonische Struktur, die oft in Kompositionen verwendet wird.

Anzahl der Akkorde in der tonalen Moll-Quintfall-Sequenz.

Die Quintfall-Sequenz in einer Molltonart besteht typischerweise aus sieben Akkorden, die sich aus der jeweiligen Tonleiter ableiten. In A-Moll sind das: Am – Dm – G – C – F – – E – Bm7b5 – (Am)

Diese Akkordfolge kann in verschiedenen Varianten auftreten, ist aber ein zentrales Element der musikalischen Harmonik.

Der tonale Moll-Quintfall – ein wichtiges Werkzeug

Der tonale Moll-Quintfall ist eine der am häufigsten verwendeten Akkordfolgen in der Musik – besonders im Jazz, aber auch in Barockmusik und  Pop-Balladen.

Beispiele:

  • Passacaglia von Händel
  • Autumn Leaves
  • Fly Me to the Moon

usw.


Wenn man ein Leadsheet (Akkordsymbol-Notenblatt) zu einem dieser Stücke hat, kann man die Akkordfolge einfach ablesen. Sobald man sich bewusst ist, dass die Akkorde einer Quintfall-Sequenz folgen, kann man den harmonischen Verlauf vorausahnen – das hilft beim Improvisieren und auch beim Spielen ohne Noten.

Tipp: Wie findet man die Septime eines Akkords in der Quintfallreihe?

Ein einfacher Trick:

Nimm die Terz des vorherigen Akkords – das ist oft die Septime des nächsten Akkords.

Beispiel:

In einer Quintfallreihe mit Am → Dm7

Die Terz von Am ist C → und genau dieses C ist die Septime von Dm7 (D–F–A–C). So lässt sich die nächste Akkorderweiterung schnell herleiten.

Der Moll-Quintfall: Am Beispiel von A-Moll

Der Quintfall in A-Moll ist relativ leicht auswendig zu lernen. Für andere Tonarten ist es sinnvoll, sich die sieben Akkorde einmal aufzuschreiben.

Beispiel für den 6. Akkord in der Sequenz: Bm7 b5

Die ersten drei Töne sind: B–D–F → das entspricht einem B°-Akkord (B diminished bzw. B verminderter Dreiklang).

Aber: Beim verminderten Vierklang wäre der vierte Ton A b, wir brauchen aber ein A, also: B–D–F–A.

Deshalb schreiben wir den Akkord als Bm7 b5 – ein sogenannter halbverminderter Akkord, bei dem die Quinte (F) einen Halbton tiefer ist (b5).

Bm7b5

 

 

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